Eine Struktur für erfolgreiche Teams: Der Team-Diamant
In diesem Artikel erfährst du:
- Welche Themen ein Team geklärt haben muss, um entspannt erfolgreich zu sein
- Wie ihr mit kleinen Reflexionsmomenten ein erstes Gefühl dafür bekommen könnt, wie gut ihr bereits aufgestellt seid

Ich (Wiebke) habe auf Basis meiner jahrelangen Erfahrungen in der Arbeit mit Teams sowie verschiedener wissenschaftlicher Modelle ein ganz pragmatisches Tool für effiziente Teamarbeit entwickelt: den Team-Diamant! Richtig angewendet bringt er jedes Team zum Strahlen.
Poliert alle fünf Ecken regelmäßig und ihr werdet sehen, wie es funkelt!
Was macht ein starkes Team aus?
Denken wir doch mal an ein paar wirklich coole Teams, die sogar vermeintlich Unmögliches geschafft haben: Oceans Eleven zum Beispiel, die Blues Brothers oder auch die Pinguine in Madagaskar.
Oder wenn wir an Teams aus dem echten Leben denken: Das erfolgreiche Segelteam Alinghi oder die Deutsche Basketball Nationalmannschaft beispielsweise.
Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie wissen, was sie wollen und alle Teammitglieder ziehen kompromisslos an einem Strang. Sie haben gemeinsame Ziele definiert, Rollen und Verantwortlichkeiten geklärt und sind sich über ihre Kommunikation im Klaren. Prozesse sind effizient gestaltet und jedes Teammitglied fühlt sich gleich verantwortlich für das Erreichen des Teamziels. Genau diese Eckpunkte sind in meinen Team-Diamanten beschrieben.
Schauen wir uns die einzelnen Aspekte einmal in Ruhe an:
Die 1. Facette: Ein gemeinsames Ziel
Damit aus einer zusammengewürfelten Gruppe ein Team wird braucht es ein gemeinsames Ziel. Ein Vorhaben, das nur gemeinsam erreicht werden kann, verbunden mit einer übergeordneten Vision, die für alle erstrebenswert ist. Es muss schon Sinn machen, sich anzustrengen.
Das gemeinsame Ziel wollen alle im Team erreichen. Dabei darf jeder durchaus unterschiedliche Motive verfolgen. Wenn wir an die Blues Brothers denken: Jake und Ellwood wollten vor allem das Waisenhaus retten und brauchten dafür Geld. Mit dem Comeback der band wollten sie dieses Geld einnehmen. Die reaktivierten Bandkollegen waren eher auf die Bühnenauftritte, Ruhm und Spaß aus.
Ein ideales Team-Ziel ist vom Unternehmensziel abgeleitet, wurde vom Team gemeinsam formuliert, eindeutig definiert und birgt einen kollektiven und einen individuellen Nutzen.
Macht doch mal im nächsten Teammeeting folgendes Experiment:
Jedes Teammitglied schreibt auf einen Zettel, was er/sie für das gemeinsame Team-Ziel hält. Dann vergleicht ihr die Ergebnisse und prüft, wie nahe ihr beieinander liegt. Na?
Die 2. Facette: Klare Rollen, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen
Wenn Klarheit und Struktur fehlen, wird es oft anstrengend und selten gut. Neben den richtigen Kompetenzen muss auch klar sein, wer welche Rolle einnimmt und wofür er verantwortlich ist. Für jedes Teammitglied werden deshalb festgehalten: Aufgaben, Kompetenz, Verantwortung. Jedes Teammitglied akzeptiert seine Rolle und wird darin innerhalb des Teams respektiert und unterstützt.
Nicht auszudenken, wenn das das Trio mit vier Fäusten sich nicht einig darin wäre, wer was zu tun hat. Den Computerfreak Murray zu einer Schlägerei vorzuschicken, wäre wohl keine so gute Idee…
Macht den Test im Team:
Auf einer Skala von 0-10 darf jeder bewerten, wie er seine eigene Klarheit der Rollen und Zuständigkeiten im Team einschätzt. „0“ bedeutet ‚Überhaupt nicht‘ und 10 steht für ‚Alles klar, auf geht’s‘. Liegt euer Durchschnittswert unter fünf oder weichen eure Ergebnisse untereinander stark ab, dann besteht wohl Redebedarf.
Die 3. Facette: Effektive Kommunikation
Ein Team entfaltet seine Höchstformen, wenn zu den richtigen Zeitpunkten auf die dazu passende Kommunikation stattfindet. Sicherzustellen, dass jeder alle Informationen hat, die er braucht, vermeidet zeitraubende Missverständnisse.
Effektive Kommunikation meint, dass zu jedem Zeitpunkt genau die Kommunikation erfolgt, die es gerade braucht. Dabei kann es sich um schlichten Informationsaustausch handeln oder aber auch um einen Plausch zur Beziehungspflege.
Interessant dabei ist, dass es weniger auf die Häufigkeit der Kommunikation als auf die Qualität ankommt. Es scheint: Lieber seltener kommunizieren, aber dafür richtig.
Mithilfe einer strukturierten und am Prozess orientierten Kommunikation entsteht ein gemeinsames Bild davon, wie Aufgaben erledigt und Ziele erreicht werden.
Besprecht einmal gemeinsam:
Habt ihr im Team klare Kommunikationskanäle und -regeln etabliert (wenn auch nur informell)? Darf jeder nachfragen und Rückmeldungen (Feedback) geben, auch zu unangenehmen Themen? Regelmäßig zu reflektieren, wie die Teamkommunikation noch reibungsloser verlaufen könnte, hilft euch dabei dranzubleiben und besser zu werden.
Die 4. Facette: Effiziente Prozesse
Fangt ihr noch Hühner oder habt ihr schon einen Zaun gebaut?
Im Ernst: ich kenne so viele Teams, in denen einfach zu viel Energie verloren geht, weil vor allem wiederkehrende Prozesse nicht gut definiert sind. Ist ja auch eine öde Arbeit, so Prozessbeschreibungen…
Doch es hilft nix: Ein Handlungsplan, anhand dessen alle Beteiligten zur richtigen Zeit das Richtige tun, ist Voraussetzung für außergewöhnliche Leistungen. Klare und reale Prozessbeschreibungen sorgen für reibungslose Abläufe. Redundante Prozessschritte sind eliminiert. Jedes Teammitglied weiß, was wann zu tun ist.
Natürlich sollen Prozesse nicht starr und stumpf ausgeführt werden: sie müssen regelmäßig überprüft und an veränderte Ziele, Ressourcen und Mitwirkende angepasst werden. Auch hier hilft es nix.
Hand aufs Herz:
Wie viele, zumindest ganz knappe, Prozessbeschreibungen gibt es bei euch im Team? Und wer hält sich dran? Oder könntet ihr die Dinge viel einfacher machen, es hat nur keiner Zeit, genau darüber nachzudenken?
Die 5. Facette: Gegenseitiges Verpflichtungsgefühl
Einer für alle, alle für einen. Entweder schafft ihr es alle gemeinsam oder keiner. In einem Team auf außergewöhnlicher Mission können sich alle Teammitglieder 100% aufeinander verlassen. Jedem ist klar, dass das Ziel nur gemeinsam zu erreichen ist.
In einem High Performance Team ist kein Platz für Social Loafing (soziales Faulenzen). Hierfür braucht tatsächlich jedes Teammitglied das Gefühl, dass bei aller Gemeinsamkeit der eigene Beitrag wichtig und nützlich ist. Es gilt, die richtige Balance zu finden zwischen Fokus auf das Teamergebnis und die einzelnen Beiträge jedes Teammitglieds. Jedes Teammitglied muss spüren, dass sein/ihr Beitrag wichtig ist für den gemeinsamen Erfolg.
Wie ist das bei euch:
Unterstützt ihr euch zuverlässig gegenseitig? Und wenn doch mal ein Teammitglied nicht zur Zielerreichung beiträgt – könnt ihr das ansprechen, ohne euch gleich zu streiten?
Regelmäßige Reflexion ist der Schlüssel
Es ist wie bei so vielen Dingen: Auch die Facetten des Team-Diamanten müssen regelmäßig reflektiert werden. Passen die Prozesse noch? Sind die Zuständigkeiten immer noch richtig verteilt? Und wo gibt es eventuell Kommunikationslücken?
Und wenn es dann doch mal stärker klemmt (das kommt in den besten Teams vor), braucht es vielleicht auch mal einen genaueren Blick von außen. In diesem Falle: Meldet euch bei uns – wir stehen parat.
Wir bringen euch in tune!